Bei einer länger anhaltenden Arbeitsunfähigkeit können Wiedereingliederungsmassnahmen in vielen Fällen eine IV-Rente verhindern. Das beweist die Wirksamkeitsstudie der PK Rück. Insbesondere bei psychischen Krankheiten stiftet Case Management im Rahmen eines ganzheitlichen Managements von Invaliditätsrisiken einen hohen Nutzen.

Betroffene, Arbeitgeber und Pensionskassen beurteilen Wiedereingliederungsmassnahmen bei Arbeitsunfähigkeit weitgehend positiv. Datenbasierte Evidenz für die Effektivität der Massnahmen gab es bisher jedoch kaum. Die Wirksamkeitsstudie der PK Rück schliesst diese Lücke und beweist: Case Management ist sowohl wirksam als auch wirtschaftlich.

Wissenschaftler der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Hochschule Furtwangen haben Daten der PK Rück aus den letzten zehn Jahren analysiert. Die Methodik der Studie, Propensity Score Matching, ermöglicht den Vergleich von Fällen mit und ohne Case Management. Die über 20’000 untersuchten Fälle von Arbeitsunfähigkeit zeigen, dass Wiedereingliederungsmassnahmen effektiv sind.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

Wiedereingliederungsmassnahmen bei Arbeitsunfähigkeit lohnen sich – auch finanziell

Die Verhinderung von Kosten, die ohne Wiedereingliederungsmassnahmen entstehen würden, ist im Interesse aller. Neben den Betroffenen und Arbeitgebern profitieren auch die Vorsorgeeinrichtungen und nicht zuletzt das Schweizer Sozialversicherungssystem. Eine Rentabilitätsberechnung unter Berücksichtigung der zusätzlich zum Leistungsfallmanagement anfallenden Case-Management-Kosten verdeutlicht die hohe Wirtschaftlichkeit der Massnahmen: Die Rentabilität beträgt 170 %.

Bei psychischen Erkrankungen ist Case Management besonders wirksam

Psychische Erkrankungen nehmen zu. Im Jahr 2021 machten sie gemäss IV-Statistik knapp 50 % der IV-Neurenten aus. Die untersuchten Fälle zeigen: Case Management hilft, dieses gesellschaftliche Problem zu entschärfen. Bei Personen mit einer psychischen Erkrankung wurde gemäss der vorliegenden Studie das Invaliditätsrisiko durch Case Management um 33 % reduziert (Studiendurchschnitt: 16 %).

Je kürzer die Dauer bis zur Meldung, desto höher die Erfolgschancen

Die PK Rück weiss aus Erfahrung, wie wichtig der Meldezeitpunkt der Arbeitsunfähigkeit für eine erfolgreiche Wiedereingliederung ist. Die Studiendaten unterstreichen dies: Bei einer Meldung innerhalb von 90 Tagen sinkt das Invaliditätsrisiko um 20 %. Das Meldewesen ist somit ein wichtiger Hebel, um die Effektivität von Wiedereingliederungsmassnahmen sicherzustellen.

Fakten zur Studie:

  • Datengrundlage: Datenpool der PK Rück
  • Sample: 20’014 Fälle von Arbeitsunfähigkeit
  • Untersuchungszeitraum: 2010 bis 2020
  • Studienautoren: Prof. Dr. Peter Schanbacher (Hochschule Furtwangen) und Dr. Ruben Seiberlich (ZHAW)
  • Methodik: Propensity Score Matching
  • Vorgehen: Vergleich von 2’353 Case-Management-Fällen mit 17’661 Fällen ohne Wiedereingliede­rungsmassnahmen

 

Die Studie ist in deutscher Sprache verfasst.

Hier gelangen Sie direkt zur Studie (PDF): PK Rück Wirksamkeitsstudie Wiedereingliederung 2022

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