Die Zuger Pensionskasse ist eine öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtung mit über 100 angeschlossenen Betrieben und mehr als 10’000 Versicherten. Die Zusammenarbeit mit ihren angeschlossenen Betrieben ist der Zuger Pensionskasse sehr wichtig, genauso wie professionelles Leistungsfallmanagement. Wir sprechen mit Oswald Zemp, Arbeitgeberverwaltung / Case Management, über das bedeutende Thema der frühzeitigen Meldung von arbeitsunfähigen Personen und was die Online-Plattform «PK Net» damit zu tun hat.

 

Sie haben im vergangenen Jahr einige angeschlossene Betriebe besucht. Was hat Sie dazu bewegt und was hat sich dabei gezeigt?

In den Gesprächen mit den Arbeitgebenden stand vor allem das gegenseitige Kennenlernen, der Informationsaustausch und die Zusammenarbeit im Vordergrund.

Die Meldung von arbeitsunfähigen Personen und die Erfahrungen mit dem Case Management aus Sicht des Arbeitgebenden bildete dabei einen Schwerpunkt. Dazu erstellte die PK Rück pro Betrieb eine Präsentation der gemeldeten Arbeitsunfähigkeiten über eine Auswertungsperiode der letzten fünf Jahre. Die Präsentation zeigte die Anzahl der gemeldeten Fälle, die Meldedauer nach Eintritt der Arbeitsunfähigkeit, die Unterteilung nach fünf Krankheitsbildern (z.B. psychische Erkrankungen) und die Fälle mit und ohne Case Management Unterstützung.

Es zeigte sich, dass einige Betriebe eine enge Zusammenarbeit mit der Taggeldversicherung pflegen und das Case Management durch den Taggeldversicherer geprüft und allenfalls durchgeführt wird. In diesem Fall beteiligt sich die PK Rück in der Regel an den Kosten. Das Case Management führt die PK Rück nach Beendigung durch die Taggeldversicherung weiter, sofern sich diese Massnahme als sinnvoll erweist. Es erfolgt immer eine Koordination zwischen den beteiligten Stellen. Arbeitgebende ohne Taggeldversicherung bevorzugen das kostenlose Case Management, welches von externen Partnern der PK Rück durchgeführt wird.

Wie hat sich die Meldung von arbeitsunfähigen Personen bei der Zuger Pensionskasse in den letzten Jahren entwickelt?

Kurze Zeit nach Gründung der PK Rück hat die Zuger Pensionskasse per 1. Januar 2006 einen Rückdeckungsvertrag mit der PK Rück abgeschlossen. Als langjährige Kundin und inzwischen Aktionärin der PK Rück profitiert die Zuger Pensionskasse unter anderem vom heutigen professionellen Leistungsfallmanagement und einem erfolgreichen Case Management.

Ich konnte in den vergangenen Jahren die Entwicklung der PK Rück zu einem Unternehmen mit aktuell rund 80 Mitarbeitenden mitverfolgen. Zu Beginn der Zusammenarbeit mit der PK Rück war bei den Arbeitgebenden das Case Management und die Wiedereingliederung für arbeitsunfähige Personen kaum ein Thema. In den vergangenen Jahren rückte das Case Management auch in Zusammenarbeit mit dem Taggeldversicherer bei den Arbeitgebenden immer mehr in den Fokus.

Die Meldungen von arbeitsunfähigen Personen innerhalb von 90 Tagen haben sich seit 2014 mit einem Anteil von 65 % mehr als verdoppelt. Wählt der Betrieb für die Prüfung eines Case Managements die Taggeldversicherung als Ansprechpartner, erhalten wir die Meldung über den Beginn der Arbeitsunfähigkeit meistens erst nach 3 Monaten. Bei vielen der uns gemeldeten Arbeitsunfähigkeitsfälle bestehen Eingliederungschancen. Aus diesem Grund verbessert eine frühzeitige Meldung die erfolgreiche Wiedereingliederung entscheidend.

Was hat die Online-Plattform «PK Net» mit den Meldungen zu tun?

Seit der Einführung der Online-Plattform «PK Net» können die Arbeitgebenden die Daten und Dokumente zur Arbeitsunfähigkeit oder zu einem Todesfall einfach und schnell übermitteln. Die Arbeitgebenden ergänzen mit wenigen Eingaben die Daten und melden den Fall zur Bearbeitung an die Zuger Pensionskasse. Die übermittelten Dokumente werden von uns geprüft und mit weiteren Informationen an die PK Rück zur Fallbearbeitung zugestellt.

Welche weiteren, vor allem qualitativen, Vorteile bietet das «PK Net»?

Das «PK Net» ist eine von der PK Rück entwickelte Online-Plattform für eine effiziente Administration und Kommunikation. Eine Übersicht im «PK Net» zeigt den aktuellen Bearbeitungsstand der gemeldeten Fälle. Die Arbeitsunfähigkeitsfälle lassen sich nach verschiedenen Diagnosen-Gruppen (z.B. psychische Erkrankungen, Unfälle usw.), nach Arbeitgeber und Meldedauer filtern. Die Online-Plattform ermöglicht den Dokumentenaustausch unter Einhaltung aller Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen.

Wie steht die Zuger Pensionskasse zum Thema Prävention?

Die Prävention ist seit Jahren für die Zuger Pensionskasse ein zentrales und wichtiges Thema, um Arbeitsunfähigkeitsfälle und Invalidenleistungen zu vermeiden. Das «PK Tel» bietet für Personalverantwortliche und Vorgesetzte eine kostenlose Beratung durch Fachpersonen zu gesundheitsbedingten Absenzen an.

Die praxisbezogenen Fachseminare in Zusammenarbeit mit der PK Rück und der Fachhochschule Luzern vermitteln anwendbares Wissen über die Prävention und Gesundheitsförderung. Die gemeinsamen Fachtagungen der Zuger Pensionskasse und der PK Rück zu den Themen Prävention, Arbeitsunfähigkeit, Case Management und Wiedereingliederung besuchen unsere Arbeitgebenden jeweils mit grossem Interesse.

Hervorzuheben ist das professionelle Leistungsfallmanagement der PK Rück und das Case Management. Dank dieser individuellen Unterstützung und Begleitung konnten mehr als 70 % der betroffenen Personen wieder ihre bisherige Berufstätigkeit oder eine andere, der Gesundheit entsprechende Arbeit aufnehmen.